Wenn man abends ganz leise ist und lauscht, flüstert das Moor einem seine Geheimnisse zu. Ich fürchte, es sind die Siedler und die, die vor ihnen hier waren, die es nicht hören werden.

Gefunden in: Webermoor

Geheimnisse

Ich habe einen Siedler getroffen, der in der Sprache meiner Leute zu mir sprach, aber ich gab vor, ihn nicht zu verstehen. Dieses Leben scheint so lange zurückzuliegen und sie sind nicht länger meine Familie. Ich glaube, er hat gemerkt, dass ich ihn verstanden habe, hat aber mein Schweigen respektiert.

Vergessene Worte

Mir ist schon wieder einer begegnet, der sich im Moor verlaufen hat. Ich kann nicht gerade behaupten, dass er mir leid tat, aber ich entschloss mich, ihm zu helfen. Ich habe auf seinem Weg ein Säckchen mit Essen und Heilkräutern platziert, das er finden könnte. Und dann habe ich Steine aufgeschichtet, die in Richtung der Straße der Ahnen zeigten. Sofern er schlau genug ist, das Zeichen zu verstehen, dürfte er bald heimfinden.

Ein widerwilliges Geschenk

Es ist Wochen her, dass ich den eigensinnigen Siedler zurück auf den Weg geführt habe. Zuerst dachte ich, er wäre gekommen, um nach einem weiteren Geschenk zu suchen, aber stattdessen legte er seine eigene Tasche nieder und platzierte einen Blumenkranz darauf. Ich finde es fast schon ergreifend, dass er die Reise durch den Sumpf riskiert hat, nur um mir zu danken.

Ein Geschenk im Gegenzug

Heute habe ich einer Jägerin nachspioniert. Sie war zum See unterwegs. Da sie keiner Hilfe bedurfte, habe ich ihr auch keine angeboten. Ich frage mich, welche Kreatur sie zwischen den Bäumen und Sträuchern jagte, die den Krater umringen.

Der zweite Besucher am See

Ich sah die Banner eines Königs, die von seinen Soldaten beim Marsch entlang der Straße getragen wurden. Sie grüßten höflich jeden Händler und Fischer, den sie passierten. Sie schienen nicht in den Krieg zu marschieren, sondern eher auf einer Rundreise durch die Siedlungen im Moor zu sein. \n\nSie wirken zwar ehrenhaft, aber ich befürchte, dass sie dieses Land in Zwistigkeiten stürzen könnten. Wir werden sehen.

Seltsame Banner

Jäger aus dem Moor und die Leute aus dem Westen der Insel versuchen, die Ruine auf dem Hügel einzunehmen. Das ist mir jetzt klar. Sie bewegen sich leise durch den Sumpf. Und auch wenn ich mir wünsche, dass hier kein Blut mehr vergossen wird, so habe ich ihnen doch Geschenke und Markierungen auf ihrem Weg zurückgelassen. Auch wenn ich bezüglich ihrer Absichten Bedenken habe, so fürchte ich ihre Feinde umso mehr.

Die Schwarze Ruine

Ich habe heute einen Südländer gesehen. Er war unverwechselbar: dichter Bart und angsterfüllte Augen. Er war nicht auf der Suche nach etwas, sondern auf der Flucht. \n\nEr warf im Lauf seine Kleidung von sich, als wäre sie verseucht. Einen Augenblick lang dachte ich, er wäre wahnsinnig, bis ich auf seiner weggeworfenen Kleidung das goldene Wappen sah. Da wusste ich, dass er alle Spuren seines Heimatlandes beseitigte, so wie auch ich es getan habe.

Der verzweifelte Mann

Vor langer Zeit reiste ich Richtung Norden zu einem Berg, der vom Gift verseucht worden war. Der Berg überragte alles und kleinere Schatten quälten sich in dem seinen. \n\nIch hielt es für das Land der Toten, wohin all diejenigen auf dieser Insel gehen, um zu sterben – aber es war der Berg, den ich am meisten fürchtete. Viele Jahre lang wagte ich es nicht, dorthin zurückzukehren, aus Angst vor den Konsequenzen.

Dieser Teufelsgipfel

Bis ich schließlich doch noch den Mut fasste, zum Berg zurückzukehren. Vielleicht waren es zehn Sommer. Vielleicht sogar hundert. Und in der Zwischenzeit war der Berg zornig geworden. \n\nÜber ihm hing eine riesige Steinkrone. Und noch mehr Schatten als zuvor tummelten sich in seinem, eifrig wie Insekten an einer Leiche. Welcher Macht sie dienten, fand ich nicht heraus, da ich mich nicht näher heranwagte.

Jetzt des Teufels Krone

Die Verlorenen, deren Augen voller Verzweiflung gefüllt sind, sind gekommen, um die Bewohner des Moores heimzusuchen. Wir werden sie nie los. Noch ein Fluch in diesem gottverlassenen Sumpf, als hätten wir nicht schon genug davon. Die Zeit hat es nicht gut mit unserem Land gemeint. Und für alle, die dort leben, wird es täglich schwerer.

Eine Verlorenenplage im Moor

Heute ist etwas Unerwartetes passiert. \n\nIch habe einen Talisman in der Tasche einer vertrockneten Leiche gefunden. Eckige Kanten, gemeißelte Einfassungen. Ein garstiges Gesicht starrte mich an, als ich den Schmutz abwischte. Ich warf ihn ins Moor, wo ihn hoffentlich niemals jemand finden wird.

Der Talisman

Anscheinend habe ich einen gewaltigen Fehler gemacht. Denn der Hügel, wo ich den Talisman hingeworfen hatte, verändert sich. Seltsames rotes Moos ist dort gewachsen, als hätte der Talisman den Hügel verwundet, auf dass er nun bluten würde. \n\nDoch als ich das Moos mit einem Stock anstupste, öffneten sich zahlreiche Löcher darin, wie kleine nuckelnde, hungrige Mäuler, die alles um sich herum aufsaugen wollten. \n\nDer Talisman hatte ein Grauen erschaffen, das das Moor befleckte. Ich nutzte die Öle des Moors, um ein Feuer auf dem Moos anzuzünden, und sah zu, wie der garstige Rauch in den Himmel stieg, als das Moos sich wand und krümmte.

Das Grab

Die Reise zurück zum See stellte eine tödliche Gefahr da, die ich aber eingehen musste, um das Kind zu heilen. Ich versteckte mich hinter schmalen Bäumen vor dem Licht der Fackeln und konnte den Patrouillen der seltsam und bösartig aussehenden Männer nur knapp entgehen.

Die Reise

Das Wasser im Moor ist blutrot und diese finster aussehenden Männer durchwaten sie ohne die nötige Vorsicht. Zahllose Schlachten toben, aber der sinnlose Verlust an Menschenleben scheint sie nur zu stärken.

Blutwasser

Der Mond scheint heute hell und spiegelt sich im stillen See. Ich fand die jenseitigen Pflanzen, die ich für meine Öle brauchte, verweilte aber noch wegen des herrlichen Anblicks der blau erleuchteten Klippen, die über dem Wasser tanzten.

Gefunden bei: See an Mallorys Engpass

Der Krater

Auf dem Pass tobt eine Schlacht. Jetzt muss ich durch die Wüste, um meine Reise zurück zur Ahnenhauptstadt fortzuführen. Dieser Weg ist für jeden, der an diesen heiligen Ort will, wesentlich gefährlicher.

Kampf am Pass

Die Soldaten warfen sich auf den Dämon und starben zu Dutzenden, als sein mystisches Feuer wütete. Möglicherweise war ihr Opfer zu groß für dieses gequälte Moor.

Die Bestie

Wie seltsam. Auch wenn meine Augen so gut und meine Beine so stark sind wie an dem Tag, als ich zum ersten mal dieses Meer erblickte und an dieser Küste umherwanderte, ist mein Herz das einer alten Frau. Ich habe im Laufe der Jahrhunderte so viel erlebt, was sich mir eingebrannt hat, und die Last der ewigen Jugend fordert langsam ihren Tribut. Das Moor ist blutgetränkt. Dennoch sind noch mehr Siedler gekommen. Sie werden nur einen kurzen Augenblick des Friedens auf dieser herzlosen Insel erleben. \n\nIch könnte zwar weiterreisen, aber mein Bauch sagt mir, dass es hier nirgends dauerhaften Frieden gibt. \n\nSie ist nicht traurig. Eher unbarmherzig. Der einzige Ort, an dem ich hier auf Aeternum verweilen möchte, nimmt mich nicht an. Ich werde schlafen und von ihren Küsten träumen, ihren Gewässern und den Liedern im Moor. Und ich hoffe, dass die anderen sie auch hören werden, genauso wie ich, und endlich Ruhe finden.

Gefunden in: Hazels Höhle

Müde

Ein trostloser Sumpf, der von den Ruinen gescheiterter Siedlungen und Gerüchten über schwarze Magie heimgesucht wird.

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