Heute haben wir eines der vermissten Besatzungsmitglieder gefunden, einen Mann namens Damas. Der Mann war im Sturm über Bord gespült worden, hatte es aber ans Ufer geschafft und in der Wildnis ein einfaches Lager aufgeschlagen. Er schien sich ganz gut geschlagen zu haben, zögerte aber, mit uns zurück zum Lager zu gehen. Ich fürchtete schon, er würde vor uns weglaufen. Wir mussten ihn fesseln und zwingen, mit uns zu kommen.\n\nZurück im Lager klatschten einige Leute, um ihn zu begrüßen, wurden aber still, als Kapitänin Isabella aus ihrem Zelt trat – ihr Blick einzig und allein auf den vermissten Mann gerichtet, der, wie ich jetzt erkannte, in Wirklichkeit unser Gefangener war.\n\nIsabella erklärte ihn zum Deserteur und befahl, ihn in Erwartung seines Urteils zu fesseln und zu knebeln. Ruiz hätte anscheinend gerne widersprochen, aber er wusste wohl, dass er dann den Platz neben dem Deserteur hätte einnehmen müssen.\n\n– Manuel

Dieser Brief ist alt und ausgeblichen.

Schiffbrüchig

Isabella befahl, Damas als Deserteur auszupeitschen. Sein Flehen wurde zu Schreien, und als die Bestrafung vorbei war, wurde uns befohlen, ihn zum großen Baum zu schleppen und dort anzubinden, um ein Exempel zu statuieren. "Er soll dort die Nacht verbringen", sage sie. Die Meuterer waren längst verschwunden, und neun mit Steinen bedeckte Hügel hatten ihren Platz eingenommen – Isabella hatte sie schließlich begraben. Vielleicht lebendig.\n\nNach Damas kam Ruiz in der Nacht zu mir und sagte, wenn wir mehr von unseresgleichen finden wollten, sollten wir sie nicht fangen, sondern warnen. Er sagte, wenn wir andere fänden, würden sie so enden wie der, den wir heute gefunden hatten. Ich sagte ihm, dass Isabella uns sicher bestrafen würde, wenn wir nicht gehorchten, und er zischte mich an, dass wir auf jeden Fall bestraft würden, egal, ob wir ihren Befehlen folgen oder uns ihnen widersetzen würden.\n\nWas auch immer sie ist, sie ist nicht mehr unsere Kapitänin – wenn wir nicht fliehen, werden wir am Ende wie sie handeln oder genauso hingerichtet wie die anderen, die wir gefunden haben.\n\n– Manuel

Bestrafung

Ruiz ist weg. Wie die Männer möchte ich nicht sagen, dass er "geflohen" oder "entkommen" ist, aber viele von uns glauben genau das.\n\nKapitänin Isabella hat eine Suche gefordert und vorgegeben, dass er von einer der Bestien auf der Insel angegriffen worden sein muss, aber ich konnte an ihrem Gesichtsausdruck und dem Zittern ihrer Stimme erkennen, dass sie sich seiner Flucht und ihrer Schuld bewusst war.\n\nRuiz, ich hoffe, du bist weit weg von dieser Hölle, in die wir hineingeworfen wurden, und ich bete zu Gott, dass du weit weg von hier den Rest deiner Tage in Frieden verbringen kannst.\n\n– Manuel

Ruiz, vermisst

Es ist drei Monate her, dass wir unser Lager am Disembarco Eterno aufgeschlagen haben. Heute Abend hat Isabella aber befohlen, uns auf einen Aufbruch im Morgengrauen vorzubereiten. Wir werden die Sicherheit des Lagers verlassen und entlang der alten Straße, die die Kundschafter vor zwei Tagen entdeckt haben, Richtung Norden gehen. Es erscheint mir gefährlich, dass wir alle aufbrechen sollen, aber die Männer sagen, Isabella möchte niemanden alleine im Lager lassen – nicht nachdem Ruiz geflohen ist. Sie fürchtet weitere Desertationen. Wenn wir alle gemeinsam reisen, kann sie uns besser im Auge behalten.\n\nAber wie auch immer – wir sind nicht so dumm, uns ihrem Befehl zu widersetzen.\n\n– Manuel

Die alte Straße

Kapitänin Isabella hat unser Ziel noch nicht preisgegeben, und ich bin mir nicht sicher, dass sie es selbst kennt. Sie scheint nach etwas zu suchen, weigert sich aber, darüber zu sprechen. Der Ketzer ist hier, um ihr bei ihren Bemühungen zu helfen, obwohl sein Rat sich zu unserem Nachteil erwiesen hat – und zu ihrem, vermute ich.\n\nAm Morgen marschieren wir in Richtung Norden. Ich für meinen Teil bin jedenfalls froh, die "Anhöhe der Neun" verlassen zu können. Ich kann diesen Ort nicht ertragen, denn ich bin wütend auf mich selbst für diejenigen, die bestraft wurden. Dennoch bin ich erleichtert, dass ich mich ihnen nicht als zehnter Mann angeschlossen habe.\n\n– Manuel

Der Marsch

Die alte Straße hat uns an den Rand eines großen Moores geführt. Ein Teil von mir fragt sich, ob Ruiz hierher geflohen ist, und ich schwöre, dass ich, sollte ich ihn sehen, keine Anstalten machen werde, ihn zu fangen. Er hat seinen Frieden verdient, und ich möchte nicht, dass er so leidet wie wir.\n\nDas Moor erstreckt sich in viele Richtungen, aber Kundschafter haben in der Ferne einen Gipfel entdeckt. Kapitänin Isabella hat uns befohlen, dorthin zu marschieren, und plant, sich von diesem Gipfel aus einen besseren Überblick über das Land zu verschaffen und unser nächstes Ziel zu bestimmen.\n\nUnd so gehen wir weiter. Dieser Sumpf ist ein übler Ort, nicht annähernd so einladend oder warm wie die Buchten im Süden. Aber die Kapitänin befiehlt, und wir folgen.\n\n– Manuel

Das große Moor

Castaway #1

Punishment #2

Ruiz, Missing #3

The Ancient Road #4

The March #5

The Great Marsh #6

Ein wunderschönes und geheimnisvolles Land, in dem die Kräfte von Leben und Tod einen ewigen Kampf führen.

Isabellas Torheit Kapitel - NWGuide Datenbank

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