Die Wahrheit wurde überspült und liegt nun unter Wasser. Darunter verbergen sich uralte Sünden und Flüche. Ich sehe sie. Die vierarmigen Wesen. Ich spüre mich untergehen, an meine Ohren dringen nur noch Blubbern und Platschen. Während ich die Luft anhalte, zieht sich mein Brustkorb zusammen und mich verlassen die Kräfte. Irgendetwas zieht mich unter die Oberfläche und mir wird schon bald die Luft ausgehen.\nWährend ich das Bewusstsein verliere und mein Körper aufhört zu zucken, spüre ich, wie das Wasser mich durchströmt. Obwohl meine Lungen sich langsam füllen, überkommt mich seltsamerweise kein kalter Schauer. Das Wasser durchdringt mich bis ins Mark. Ich spüre, wie mich das, was in mir war, verlässt und vom Wasser verdrängt wird. Als ich meine Fesseln zerreiße und zur Oberfläche aufsteige, komme ich wieder zu Bewusstsein.

Von Gildon aus Klagental erhalten

Die Flut

Knochengerassel, ein wachsames Auge, ihrer Menschlichkeit beraubt, den Tod verwehrt ... Ich sehe sie. Ich sehe, wie eine gigantische Steinstatue langsam aber sicher den Weg entlanggezogen wird. Dieselben vierarmigen Wesen führen uns die lange, mystische Straße hinunter. Die gigantische Statue wird nach ihrem Abbild erschaffen.\nJene, die sie transportieren, befinden sich in Knechtschaft und können sich weder widersetzen noch den Gehorsam verweigern; denn was uns genommen wurde, ist nicht wiederherstellbar und was uns gegeben wurde kann nicht zurückgegeben werden. Sie singen beim Versetzen der schweren Steine Lieder und die Melodien klingen in meinen Ohren wie eine zwiespältige Erinnerung an etwas wider, das ich nie erlebt habe.

Die Straße

Ein dunkler, nachtgleicher Himmel, von Sternen übersät, von blendender Helligkeit ... Ich sehe sie. Ich sehe den gigantischen Obelisken in der Ferne. Der Nachthimmel ist sternenübersät und ich frage mich, was wohl dahinter liegt. Hoch oben auf der Spitze von Vela überblicke ich ganz Aeternum und sehe die vielen verstreuten Wachtürme, die wie Nadeln emporragen.\nAber irgendetwas stimmt nicht. Die Energie scheint sich in einer gewaltigen Kugel zu sammeln und unvorstellbare Kräfte heraufzubeschwören. Und auf dem Höhepunkt seiner Größe explodiert er.\nDer Obelisk zerbirst und die Erschütterung zieht über die gesamte Insel und schüttelt mich durch. Ich stürze und versuche, meinen Blick auf die Lichtexplosion und die erinnerungsträchtige Energie zu konzentrieren. Und was ich sehe, schockiert mich.\nGefangen im Raum, in der Zeit, steht der Obelisk zwar rissig, aber noch zusammenhaftend da. Vernichtet, aber doch nicht. Gefangen in einem einzigen Augenblick. Und diese Explosion, der Knall, der mir in den Ohren widerhallt.

Der Turm

Ein Leuchtfeuer, einstürzende Ufer und eine plötzliche Landung. Ein großer Turm, Feuerregen und Sirenengesang. Wie Hexenwerk oder ein böses Omen röten sich die blauen Flammen der Bucht. Sie sind da. Sie verderben alles, was sie berühren und verwandeln das Innerste der Geschöpfe dieser Insel. Sie übernehmen nach und nach die Bucht und überwältigen selbst die Vierarmigen. Die wenigen verbliebenen Wächter sind an einen kleinen Teil der Bucht gefesselt und die rotäugigen Monster beginnen ihre Arbeit am Leuchtturm.\nWer dem Sirenengesang Aeternums verfallen ist, wird von Stürmen überfallen und von Klippen aus finsterer Verderbnis angegriffen, die sein Schiff auflaufen lassen. Sie kamen auf der Suche nach dem Paradies, fanden jedoch nur Finsternis vor. Die Vierarmigen haben uns dem sicheren Tod überlassen. Aber wir können hier nicht sterben, selbst das wurde uns genommen.

Die Bucht

Ein Feuchtgebiet, in dem es unablässig regnet und Überreste der Ahnen zu finden sind.

Bilder des Wahnsinns Kapitel - NWGuide Datenbank

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