Ich weiß nicht, wohin uns Kapitänin Isabella führt, aber gemäß meines Vertrags muss ich ihr folgen.\n\nIsabella hat mich aufgrund meiner Fähigkeiten als Navigatorin und Steuerfrau ausgewählt. Ich traue ihr zwar nicht wirklich (eigentlich kein bisschen), aber sie hat viel für meine Familie, meine Söhne und für mich getan. Die Mannschaft wusste zunächst nicht, was sie von mir halten sollte, aber sobald sie meine Fähigkeiten erkannte, haben die meisten von ihnen eingelenkt. Viele von ihnen sind meine Freunde geworden.\n\nIch sage ihnen nicht, dass wir nach einem Märchen suchen – wenn Azoth überhaupt ein Märchen ist. Isabella glaubt nicht an ein Märchen, und wenn ich meinen Aberglauben vorübergehend ignorieren muss, dann soll es so sein.\n\n– Hauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Steuerfrau Keyes’ Tagebuch

Die San Cristóbal

Wir haben überlebt, die San Cristóbal aber nicht. Der Sturm war heftig, vielleicht der heftigste, den ich je erlebt habe, aber die Stärke unserer Besatzung hat uns gerettet ... und vielleicht hat Gott auch unsere Gebete erhört.\n\nVon Isabellas Schiff, der Santa María, oder der Santiago gibt es keine Spur, und obwohl ich befürchte, dass sie gesunken sind, weigere ich mich, die Hoffnung aufzugeben – ich werde die Mannschaft losschicken, um nach ihnen zu suchen, sobald wir dazu in der Lage sind. Unsere Crew ist unsere oberste Priorität. Ich weiß, dass Kapitänin Isabella dasselbe tun würde, und wenn sie genauso nach uns sucht wie wir nach ihnen, wird es nicht lange dauern, bis wir wieder vereint sind.\n\nJetzt schlagen wir ein Lager auf – morgen werden wir weitersehen.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Das Schicksal der San Cristóbal

Die Kundschafter haben keine Spur von Kapitänin Isabella, der Santa María oder der Santiago gefunden. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir die Hoffnung und die Suche nicht aufgeben dürfen. Im umgekehrten Fall würde uns auch die Kapitänin nicht zurücklassen und nicht aufhören, nach uns zu suchen.\n\nWir tun, was wir können, um unsere beschädigten Segel zu reparieren. Für diese Aufgabe habe ich einige Männer auf eine Insel geschickt, die sie "Des Nähers Leichtigkeit" getauft haben, denn ich ziehe sie damit auf, dass die Reparatur von Segeln eine einfache Arbeit ist (obwohl das nicht stimmt). Die Näher auf dieser Insel haben es allerdings mit Humor aufgenommen. Trotz unserer misslichen Lage ist die Stimmung unter der Mannschaft gut. Die Insel ist wunderschön, Jagdbeute gibt es reichlich, und wir haben begonnen, als Ergänzung zu unseren Gewehren Speere und sogar Bögen herzustellen.\n\nMan könnte glauben, wir wären in einem Paradies gelandet, wenn wir hier nicht gefangen wären. Aber ich habe Vertrauen in die Mannschaft, und sie hat Vertrauen in mich. Ich denke daran, was Isabella tun würde, und werde meine Männer nicht im Stich lassen.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Des Nähers Leichtigkeit

Wir haben eine kleine Befestigung gebaut, die wie "Trost" getauft haben. Da die Tiere auf der Insel recht groß und aggressiv sind, brauchten wir Wälle, die uns nachts Schutz bieten. Unsere Jagdgruppen sind so organisiert, dass wir die einzelnen Reviere nicht völlig ausschöpfen und auch keine Wölfe oder Bären unnötig provozieren, wenn es sich woanders einfacher jagen lässt. Die Mannschaft auf Des Nähers Leichtigkeit hat mit der Anfertigung von Angelruten begonnen. Was wir nicht in den Wäldern und Sümpfen jagen können, angeln wir uns aus den Gewässern der Insel.\n\nDie Stimmung innerhalb der Mannschaft ist weiterhin gut. Einige sprachen zu Beginn von der Angst, nicht nach Hause zurückkehren zu können. Diese Angst wird jetzt aber kaum noch geäußert. Die Schönheit von Aeternum ist kaum zu übersehen, und die Lebewesen an den Küsten setzen der Mannschaft nicht zu ... sofern man die Insel mit Respekt behandelt. Es gibt genug Platz für alle. Einige aus der Mannschaft haben gefragt, ob sie Häuser bauen oder ein Stück Land für sich beanspruchen können. Darum haben wir Grundstücke für diejenigen eingeteilt, die eigene Häuser bauen möchten.\n\nDie Mannschaft behandelt mich wie ihre Gouverneurin, obwohl mir der Titel egal ist. Ich vermute, darum vertrauen sie mir.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Trost

Ich habe gehört, wie einer aus der Gruppe, die nach den anderen Schiffen gesucht hat, etwas Seltsames sagte. Ich habe ihn dazu befragt, während die Mannschaft nicht zugegen war.\n\nDer Mann hatte etwas über Kapitänin Isabellas Charakter gesagt und darüber, dass wir schlechter dran wären, wenn sie gefunden würde. Obwohl die Männer nach ihr suchen, hatten einige anscheinend schon vor Beginn der Reise eine düstere Meinung über ihre Absichten. Einer behauptet, sie habe üble Allianzen geschlossen und sich durch die Befreiung eines Gefangenen sogar gegen die Kirche gestellt.\n\nIch habe die Männer versammelt und – ohne diese Personen namentlich zu nennen – Kapitänin Isabella in höchsten Tönen gelobt und sie daran erinnert, dass Isabella im umgekehrten Fall auch nach uns suchen würde. Ihr wichtigstes Ziel würde darin bestehen, sich wieder mit uns zu vereinen und gemeinsam nach einer Möglichkeit zum Verlassen der Insel zu suchen. Ich habe die Mannschaft daran erinnert, dass ihr Schiff möglicherweise nicht zerstört wurde, aber da schüttelten viele den Kopf.\n\n"Ihr Schiff war schon vor Aufbruch der Gnade des Teufels ausgeliefert", sagte einer. "Man sagt, sie habe ihn unter Deck einquartiert und seine Führung habe zu den Toden geführt."\n\nDarauf hatte ich keine Antwort, denn ich wusste, über wen der Mann sprach, hatte ich ihn doch gesehen. Ein schmutziger Gefangener, und ich konnte nicht verstehen, warum ihn Isabella auf die Reise mitgenommen hatte. Mir gefiel sein irrer Blick nicht und auch nicht, dass sie sich auf jedes seiner Worte zu konzentrieren schien – wie seltsam sie auch klangen ... Als hörte sie bei seinen Worten etwas anderes ... etwas, das wir nicht hören oder verstehen konnten.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Über Isabella

Auf dem Webergipfel wurde ein Feuerschein gesichtet. Es stammt nicht von unserer Mannschaft – vielleicht ist dort ein anderer Bewohner dieser Insel. Wir haben die Position des Feuers markiert und damit begonnen, für den nächsten Tag eine Expedition zu organisieren, die Kontakt aufnimmt. Kaum zu glauben, dass wir nicht alleine auf Aeternum sind!\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Ein Licht auf dem Webergipfel

Was eigentlich eine fröhliche Wiedervereinigung hätte sein sollen, hat mich beunruhigt. Das Feuer auf dem Webergipfel stammt nicht von einem Einheimischen Aeternums, sondern von Kapitänin Isabella und ihrer Mannschaft. Zunächst hat sich unsere Mannschaft gefreut und die vermissten Kameraden begrüßt ... Aber die Stimmung wurde schon bald feindselig. Kapitänin Isabella wollte wissen, wo wir gewesen sind, wo sich unser Schiff befindet und welche Teile der Insel wir erkundet haben. Diese Fragen waren nicht ungewöhnlich, aber der Ton, mit dem sie sprach, ähnelte eher einer Anschuldigung.\n\nIch fragte sie, was aus ihrem Schiff und der Santiago geworden sei, aber sie gab zu, nichts von der Santiago zu wissen und sie nicht gesucht zu haben … und mir wurde klar, dass sie unser Schiff auch nicht gesucht hatte. Ich sah mir die Gesundheit und den Zustand ihrer Mannschaft an, was mich noch mehr beunruhigte. Viele sahen hager und halb verhungert aus und waren erschöpft – anscheinend von einem vieltägigen Marsch mit wenig Ruhe … aber ihre Gesichter zeugten von noch größeren Unannehmlichkeiten. Sogar alte Freunde aus Isabellas Mannschaft schienen nicht bereit zu sein, mit uns zu sprechen.\n\nAnscheinend haben nur wenige von Isabellas Männern überlebt und die Küste Aeternums erreicht. Wir haben angeboten, unsere Nahrung und sonstigen Erträge mit ihnen zu teilen, denn mir ist klar, dass wir bei der Jagd anscheinend erfolgreicher als sie waren.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Webergipfel

Ein Mitglied aus Isabella Mannschaft hat darum gebeten, mich unter vier Augen zu sprechen. Er schien große Angst davor zu haben, dass Isabella von unserem Treffen erfahren könnte ... Darum stimmte ich zu, ihn zu treffen, allerdings mit ein paar Männern aus meiner Mannschaft, sollte er etwas Böses im Schilde führen.\n\nWas er uns erzählte, war kaum zu glauben. Er listete die Männer auf, die Isabella hingerichtet hatte, und erzählte, dass die Mannschaft nicht aus Loyalität blieb, sondern aus Angst vor dem, was passieren würde, wenn Isabella sie bei einem Fluchtversuch erwischen würde. Ich sagte, er übertreibe mit Sicherheit, und er sagte nein und erzählte dann von den Strafen, die Isabella gegen Besatzungsmitglieder verhängt hatte, die sie als Verräter empfand.\n\nDann fragte er, ob er sich uns anschließen und, wenn wir uns einig wären, heute Abend mit uns verschwinden dürfe. Ich sagte ihm, ich hätte nicht geplant, zu gehen, sondern Isabella und die gesamte Mannschaft einzuladen, sich uns anzuschließen. Da bekam er es mit der Angst zu tun und warnte uns, sofort zu gehen und dass wir in Gefahr wären, je länger wir blieben.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Ein geheimes Treffen

Das Besatzungsmitglied erzählte, Kapitänin Isabella sei auf der Reise krank gewesen … aber er war mehr besorgt über den Gefangenen, den sie an Bord gebracht hatte. "Ein Teufel in Menschengestalt", so nannte er ihn und bekreuzigte sich sogleich. Der Mann war überzeugt davon, dass der Gefangene verflucht und für die Missstände der Reise verantwortlich war. Ich hakte nach und sagte, der Mann sei ein Führer gewesen ... und habe uns auf Isabellas Bitte hin nach Aeternum geführt.\n\n"Aye", antwortete der Mann. "Ich glaube, er kannte den Weg hierher, wollte aber nicht, dass wir alle ankommen. Er war schon mal hier, so viel ist sicher. Aber er hat uns nicht für Azoth oder Gold hierher geführt oder um uns zu helfen ... er hat uns aus einem anderen Grund hierher gebracht, und es gab keine Gnade in seiner Tat."\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Die Geschichte des Deserteurs

Seit unserer Begegnung mit Isabella auf dem Webergipfel sind zwei Tage vergangen. Trotz der beunruhigenden Geschichte ihres Besatzungsmitglieds habe ich mich entschlossen, erst nach einem Gespräch mit Isabella eine Entscheidung zu treffen. Diese Geschichte ist für mich kaum zu ertragen, aber die Ernsthaftigkeit und Angst in seinen Worten konnte ich nicht ignorieren.\n\nWie sich herausstellte, sollte ich keine Möglichkeit haben, mit ihr zu sprechen. Zunächst hörte ich die Schreie. Für den Fall, dass wir angegriffen würden, beeilte ich mich und fand sie vor einem lodernden Feuer. Das Besatzungsmitglied, das mit mir gesprochen hatte, stand schreiend in Flammen. Isabella schrie ihre Mannschaft an, die sich in einem Kreis um das Feuer aufgestellt hatte, dass der Mann illoyal gewesen sei, dass er sich nur um sich selbst geschert habe … dass er versucht habe, sich von der Expedition zu trennen … Die nächsten Worte erschreckten mich zutiefst, denn dann fügte sie hinzu: "So wie es auch die Mannschaft der San Cristóbal getan hat, die uns im Stich lassen wollte."\n\nSie war wirklich völlig verrückt geworden – und ich wusste damals, dass sie es nicht gut mit uns meinte, weil sie uns nicht als Mannschaft sah, sondern als Verräter.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Der Scheiterhaufen

Isabellas Mannschaft hat wieder angegriffen ... Die Männer warfen sich gegen die Wälle von "Trost", als wüssten sie, dass dies ihren sicheren Tod bedeuten würde. Jetzt sehe ich, dass ich recht hatte. Es kann nicht mehr angezweifelt werden, dass die Insel den Verstorbenen neues Leben gewährt ... und dass Isabella dies als Waffe einsetzt, indem sie ihre Mannschaft gegen unsere Wälle anrennen lässt – in dem Wissen, dass sie schon bald wieder unter ihrem Kommando stehen wird. Das ist abgrundtief böse ... was hat sie dazu getrieben?\n\nNur unser Wissen über das Moor konnte ihr bisher Einhalt gebieten. Sie kennt es nicht so wie wir und weiß auch nicht, wie sie die Tiere und anderen Gefahren des Sumpfes meiden kann. Anscheinend ist die Zeit, die wir mit der Erkundung der Insel verbracht haben, unsere Rettung ... jedenfalls für den Augenblick.\n\nMeine Kapitänin, meine liebe Kapitänin, was ist nur aus Euch geworden? Welches Übel flüstert Euch ins Ohr?\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Tag 3

Isabella hat in diesem Paradies die Hölle auf Erden entfesselt. Wir verbringen unsere Tage damit, zu kämpfen oder uns auf den Kampf vorzubereiten ... Wir legen Hinterhalte, bauen Befestigungen, und das Moor erstickt unter den Trümmern unserer Schlachten. Seit Monaten gibt es keinerlei Siege – weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Jeden Zentimeter, den Isabella heute an Boden gewinnt, verliert sie bereits morgen wieder. Anscheinend verzichtet sie mittlerweile auf Geduld und Vorsicht, Strategien und Verhandlungen in der Hoffnung auf einen schnellen Sieg. Warum ist sie dermaßen verbissen und ungeduldig?\n\nSie weigert sich beharrlich, mit mir zu sprechen. Ich bin für sie nur noch die "Verräterin".\n\nMehrere aus ihrer Mannschaft sind zu mir übergelaufen. Sie sagen, dass sie sie zwar fürchten, noch mehr Angst aber vor dem haben, was passieren wird, wenn sie bei ihr bleiben. Viele Besatzungsmitglieder brachen in der Sicherheit der Festung in Tränen aus. Die wenigen Geschichten, die ich zuvor gehört hatte, sind nichts im Vergleich zu den Geschichten, die davon erzählen, wie Isabella ihre Männer jetzt antreibt ... Ich glaube, ich bin ihr egal. Nicht egal ist ihr aber das, was ich auf der Insel finden könnte. Das ist der reine Wahnsinn – ich will hier nichts weiter finden als Frieden und eine Möglichkeit zur Rückkehr.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Hölle

Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass Isabellas Gefangener, der Ketzer, sterben muss. Irgendwie hat er das Kommando übernommen, und für Isabella sind seine Worte Gesetz. Ich befürchte, dass er sich an diesem Konflikt ergötzt ... oder sich zumindest darüber amüsiert, obwohl er in Ketten ist. Der Narr ist zum König geworden. Ich weiß nicht, welche übernatürliche Macht er eingesetzt hat, um die Kontrolle über Isabella zu gewinnen. Aber wenn sie befreit werden soll, wenn sie wieder auf die Stimme der Vernunft hören soll, muss ich eine Möglichkeit finden, ihn zu fangen und gegebenenfalls zu töten. Er mag uns hierher geführt haben, aber welchen Grund er dafür auch immer gehabt haben mag, er hat sein eigenes Ziel verfolgt.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Der Schatten des Ketzers

Isabella ist mit ihrem schmutzigen Berater verschwunden. Nach dem blutigen Kampf auf dem Grat hat sie ihre restliche Mannschaft anscheinend ihrem Schicksal überlassen – mit dem Tod der Männer wollte sie ihre eigene Flucht verschleiern. Wir gingen in ihr Lager, in dem sie die Nacht verbracht hatte, fanden aber keinerlei Spuren von ihr. Fünf Männer aus ihrer Mannschaft waren ebenfalls verschwunden, einschließlich des Ketzers ... Wir vermuten, sie sind mit ihr gegangen.\n\nWir haben die eisernen Fußfesseln des Ketzers gefunden – ich bin mir sicher, dass er sie ebenfalls begleitet hat. Ich habe Kundschafter entsandt, um ihre Spuren zu finden. Ich glaube allerdings nicht, dass sie Richtung Süden gegangen ist. Sie ging entlang der alten Straße in Richtung Norden und suchte etwas, erwartete aber nicht, auf uns zu stoßen. Trotz all des Blutes und Todes waren wir für sie wenig mehr als eine bloße Ablenkung von ihren tatsächlichen Zielen.\n\nWo auch immer sie und der Ketzer sich jetzt befinden, Gott ist sicherlich nicht mit ihnen. Ich glaube, sie verfolgen ein anderes Ziel, und ich weiß nicht, ob wir sie je wiedersehen werden.\n\nDie zurückgebliebenen Männer haben wir begnadigt. Einige haben unser Angebot abgelehnt und sind geflohen oder greifen uns noch immer an – weiterhin blindlings dem letzten Befehl ihrer Kapitänin folgend. Ich befürchte, wir können wenig für sie tun – aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sie verstehen werden, dass wir Freunde und Verbündete sind. Keine Gegner in diesem Paradies, das wir mit unserem Blut und Hass befleckt haben.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal

Isabella ist verschwunden

Die Kundschafter kehren zurück. Es gibt keine Spur von Isabella oder der Mannschaft, die sie begleitet hat. Sie glauben, dass sie Richtung Norden gegangen ist, aber der Schneefalls war so stark, dass die Kundschafter nicht weitergehen konnten.\n\nWonach sucht sie am Berg?\n\nDie Kundschafter haben mir außerdem erzählt, dass sie die Fesseln des Ketzers in der Nähe eines großen Gewölbebogens weiter den Pass hinauf gefunden haben, aber keine Anzeichen des Ketzers selbst. Falls er diesen Weg genommen hatte, war er alleine – Isabella war nicht mit ihm zurückgekehrt.\n\nDarüber war ich gleichzeitig traurig und wütend. Am meisten fürchtete ich, dass er zum nächsten Ufer gegangen sein und sich ein weiteres Mal ins Meer gestürzt haben könnte, um von einer vorbeisegelnden Besatzung aufgelesen zu werden, der er alle Wunder Aeternums verspräche, wenn sie nur seinen Worten Folge leisten würde – und dass er genau das schon seit sehr langer Zeit macht.\n\nWenn es die Insel erlaubt, werden wir diejenigen, die da kommen mögen, erwarten, auch wenn es hundert Jahre dauern sollte. Und sollten nur die Wracks unserer Schiffe und diese einfachen Seiten die Zeit überdauern, hoffe ich, dass sie Warnung genug für alle sind, die nach Aeternum kommen.\n\nHauptsteuerfrau Keyes von der San Cristóbal\n\n

Bericht aus dem Norden

Ein wunderschönes und geheimnisvolles Land, in dem die Kräfte von Leben und Tod einen ewigen Kampf führen.

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